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TSG-Profi Ermin Bicakcic zu Gast bei Weihnachtsfeier

Montag, 10. Dezember 2018

Bei der diesjährigen Fanclub-Weihnachtsfeier begrüßten die Fußballfreunde mit Ermin Bicakcic ihren Wunschspieler von der TSG Hoffenheim.Nach der ausführlichen Vorstellung des Innenverteidigers und dem anschließenden traditionellen Fanclublied hatten die anwesenden Mitglieder Gelegenheit Fragen an den TSG-Profi zu richten. Interessiert wurden viele Fragen auch zu dem „Drumherum“ des Fußballs gefragt. Neben der Frage, ob er nach den Verpflichtungen einiger Defensivspieler über einen Vereinswechsel nachgedacht hatte, entgegnete der Innenverteidiger, dass  es nicht seine Art sei, „davonzulaufen“. Ebenfalls wurde gefragt, wann bekanntgegeben wird, wer von den Profis im 18er-Kader des bevorstehenden Pflichtspiel steht und wann die Startelf bekanntgegeben wird? Bicakcic erläutere hier den genauen zeitlichen Ablauf und verwies darauf, dass die Startelf erste eine Stunde vor Spielbeginn vom Trainer bekanntgegeben werde.
Völlig ungezwungen erzählte er fast eineinhalb Stunden lang und sorgte dabei für den einen oder anderen Lacher bei den TSG-Fans. Der 1. Vorsitzende hatte sich zuvor bei Verantwortlichen der TSG schlau gemacht, um dem bosnischen Nationalspieler so manch weniger bekannte Information zu entlocken. So erzählte „Eisen Ermin“ davon, dass er sich in seiner Freizeit kaum mit Fußball beschäftige. Dafür merkte er an, dass sein Hobby die Mode sei, die er in Katalogen oder im Internet anschauen würde. Auch Fragen zu den Europapokal-Spielen wurden gestellt. Hierbei merkte der Defensivspieler an, dass er fest daran glauben würde, dass die TSG doch noch die Qualifikation für die Europa League schaffen könnte.
Kaum verwunderlich kam auch die Trainerfrage zur Sprache. Hierbei merkte Bicakcic allerdings an, dass Julian Nagelsmann aktuell noch der Trainer sei und nun der größtmögliche Erfolg herausspringen solle. Der nächste Trainer solle aber nicht als neuer Nagelsmann angesehen werden, da es nur einen Nagelsmann gäbe. Jeder Trainer habe schließlich einen anderen Stil. Gerade nach dem letzten Heimspiel gegen Schalke 04 kam auch das Thema „Video-Assistent“ zur Sprache. Dabei kam zum Ausdruck, dass Bickacic selbst  kein Fan des Video-Assistenten sei: „Oft wisse man als Spieler nicht, ob man jetzt jubeln dürfe oder nicht.“ Auch die Thematik mit dem Handspiel sei nicht offensichtlich herauszufinden. Klar wurde nachgefragt, wie er denn zu seinem Spitznamen „Eisen Ermin“ gekommen sei. Dieser Spitzname sei in seiner Zeit in Braunschweig entstanden und seinem Spielstil geschuldet. Da er dies als Anerkennung ansieht, habe er den Spitznamen gerne beibehalten.
Zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung gab es Lob von Ermin Bicakcic zur Organisation und dem Ablauf. Für ihn sei es keine Pflichtveranstaltung, sondern ein Selbstverständnis, dass er die Weihnachtsfeier von Fanclubs besuchen würde. „Ich will ja nicht in einem leeren Stadion spielen“, erklärte er seine Haltung hierzu. Doch auch Bicakcic hatte eine abschließende Frage für die Fußballfreunde Blau-Weiß  parat. So wollte er als Mitglied des Mannschaftsrates wissen, wie die Fans die Nähe zu den Spielern wahrnehmen - dies gerade nach den Spielen, wenn die Spieler zum Jubeln in die Kurve kämen. Hierzu wurde Bicakcic mitgegeben, dass sich die Situation verbessert hätte, allerdings noch Verbesserungspotential bestünde. So sei es gerad in Lyon vorgekommen, dass die Fans noch etwa eine Stunde im Stadion waren, doch die Mannschaft nicht noch einmal herausgekommen sei. Auch auswärts oder im heimischen Stadion wäre oft zu beobachten, dass die jeweils anderen Mannschaften deutlich längere Zeit mit den eigenen Fans verbringen würden. Gerade, dass die Mannschaft infolge der vergangenen Spielzeiten noch einen hohen Kredit habe, wäre aber kein Grund gegeben, dass die Mannschaft nicht so nah zu den Fans käme. Hierzu merkte er an, dass er dies Anregungen an die Mannschaft weitergeben werde.
Selbstverständlich war auch die bosnische Nationalmannschaft Thema und bei diesem Punkt wurde Bicakcic persönlich. So würde er oft Familienmitglieder ins Mannschaftshotel einladen, um diese sehen zu können. Wenn er sich im Urlaub mit allen Freunden und Verwandten in der Heimat treffen wollte, müsste er sehr viel Zeit einplanen, da es immer sehr viel zu bereden gäbe. Die Entscheidung  für die bosnische Nationalmannschaft sich zu entscheiden, ist ihm nicht leicht gefallen, da er sowohl Bosnien als auch Deutschland als seine Heimat ansieht.  Da er allerdings nicht nur „ein Länderspiel“ absolvieren wollte, habe er sich schlussendlich für Bosnien entschieden.
Auch der Gegenspieler, der ihn bislang am meisten gefordert hat, war ein Gegenspieler bei einem Länderspiel. Bei der WM 2014 hatte er gegen Lionel Messi gespielt. Bicakcic machte bei seinen Erzählungen deutlich, dass  Messi zu Recht als bester Spieler der Welt bezeichnet wird. Bicakcic zur Herangehensweise gegen den Weltstar im Spiel: „Wenn Messi mit dem Rücken zu dir steht, dann hat man ihn im Griff, aber wenn er sich dreht, dann wird es schwer“. Wenn man gegen ihn spielt, sei es wichtig, dass man selbst einen sehr guten Tag und Messi einen sehr  schlechten Tag erwischen würde. Am Ende der zirka 90-minütigen lockeren Talkrunde bekam der TSG-Gast vom 1. Vorsitzenden Jürgen Bauer einige Erinnerungsgeschenke an einen unvergesslich schönen und unterhaltsamen Fanclubabend überreicht.

Fotos: Ellen Klose